In diesem Oktober wird zum achten Mal der Europäische Monat der Cybersicherheit (ECSM) der Europäischen Union begangen. Ziel ist eine Förderung der Online-Sicherheit bei den Bürgerinnen und Bürgern der EU. Die jährliche Sensibilisierungskampagne für Cybersicherheit wird von der Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit (ENISA) und der Europäischen Kommission koordiniert und von den Mitgliedstaaten sowie mehr als 300 Partnern aus allen Branchen unterstützt.

Im gesamten Monat Oktober finden Hunderte Aktivitäten wie Konferenzen, Workshops, Schulungen, allgemeine Präsentationen, Webinare und Online-Kampagnen in ganz Europa statt. Sie sollen das Bewusstsein für Cybersicherheit schärfen und durch Aufklärungsmaßnahmen und den Austausch bewährter Verfahren aktuelle Informationen zur digitalen Sicherheit vermitteln. Jedes Jahr ist der Europäische Monat der Cybersicherheit die Gelegenheit für Bürgerinnen und Bürger in der EU, sich unter dem Motto „Cybersicherheit ist eine gemeinsame Verantwortung“ mit vereinten Kräften gegen Cyberbedrohungen zu wehren.

Die diesjährige ESCM-Kampagne ist auf Sicherheitsprobleme im Zusammenhang mit der Digitalisierung des täglichen Lebens ausgerichtet, die durch die COVID-19-Pandemie weiter beschleunigt wurde. „Think Before U Click“ – Erst denken, dann klicken, so heißt es bei der Kampagne 2020, in deren Rahmen besonders auf verschiedene Themen der Cybersicherheit hingewiesen wird, damit Nutzer Cyberbedrohungen besser erkennen und sich darauf einstellen können.

Im ersten Themenbereich wird „Cyberbetrug“ anhand aktueller und potenzieller Cyberbedrohungen analysiert. Die Aktivitäten konzentrieren sich auf Phishing sowie Betrug in der elektronischen Kommunikation und beim Online-Shopping. In diesem Bereich sollen die Nutzer stärker für Cyberbetrug bei beruflichen und privaten Geschäftsabschlüssen online sensibilisiert werden.

Zum zweiten Themenbereich „Digitale Kompetenzen“ werden Bildungsmaßnahmen angeboten, um die breite Öffentlichkeit über Informationssicherheit zu informieren. Behandelt werden Fragen der Privatsphäre in der elektronischen Kommunikation, unter anderem den Schutz personenbezogener Daten, Cybermobbing und Cyberstalking. Auf diesen Sitzungen sollen die Bedeutung von Cyberhygiene vermittelt und bewährte Verfahren im Internet zu etabliert werden.

Die Exekutiv-Vizepräsidentin für ein Europa für das digitale Zeitalter, Margrethe Vestager, erklärte: „Da unser Alltagsleben und unsere Wirtschaft zunehmend von digitalen Lösungen abhängen, müssen wir uns bewusst werden, dass Cybersicherheit uns alle betrifft. Es ist wichtig, eine Kultur der Sicherheit auf dem neuesten Stand der Technik in allen wichtigen Bereichen unserer Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern.“
Der für die Förderung unserer europäischen Lebensweise zuständige Vizepräsident Margaritis Schinas sagte dazu: „Im Rahmen des Europäischen Monats der Cybersicherheit soll unser Bewusstsein für die Cybersicherheit geschärft werden. Wir sollten es so rasch weiterentwickeln, wie Cyberbedrohungen entstehen werden. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass wir unsere eigene Cybersicherheit leicht verbessern können, wenn wir uns im digitalen Bereich die richtigen Reflexe angewöhnen. Cybersicherheit ist für unsere europäische Lebensweise von entscheidender Bedeutung.“
Der für den Binnenmarkt zuständige Kommissar Thierry Breton ergänzte: „Genau wie der Land-, See- oder Luftraum weist der digitale Informationsraum manchmal Sicherheitslücken auf, die geschlossen werden müssen. Unser Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern in der EU den weltweit sichersten Informationsraum zu bieten. Dies wird insbesondere durch Aufklärung erreicht. Darum gilt es im Europäischen Monat der Cybersicherheit 2020, den wir morgen einläuten, das Bewusstsein für Online-Sicherheit und die für die Zukunft erforderlichen Cybersicherheitskompetenzen zu schärfen.“

Der Exekutivdirektor der Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit, Juhan Lepassaar, sagte: „Dieses Jahr wird während des Europäischen Monats der Cybersicherheit untersucht, wie unser gemeinsames Cybersicherheitsökosystem durch den Austausch bewährter Verfahren und die Entwicklung von Cyberkompetenzen widerstandsfähiger gemacht werden kann. Leicht umzusetzende Ratschläge betreffen das Bewusstsein für Cyberbetrug und dass man erst nachdenkt, bevor man klickt. Wer diese einfachen Regeln befolgt, mindert die Risiken bereits erheblich. Der ECSM bietet uns die Möglichkeit, direkt mit Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Organisationen in der EU zusammenzuarbeiten, um sie für Cyberbedrohungen zu sensibilisieren, auf diesem Wissen aufzubauen und gemeinsam die Cybersicherheit an allen Fronten voranzubringen.“
Zum heutigen Start der Kampagne haben die Organisatoren ein Video mit Tools veröffentlicht, die Bürgerinnen und Bürger der EU in ihre täglichen Cyberaktivitäten integrieren können.

Die offizielle Website der ESCM-Kampagne findet sich unter https://www.cybersecuritymonth.eu. Jeder teilnehmende EU-Mitgliedstaat verfügt über eine eigene Website mit aktuellen Informationen in der jeweiligen Landessprache. Die Nutzer finden Tipps und Ratschläge in 23 Sprachen, Sensibilisierungsmaterialien, Online-Quizfragen, Links zu Veranstaltungen und Vieles mehr. Auf der ECSM-Website gibt es zudem eine interaktive Karte, über die man Zugang zu Aktivitäten bekommt und sich daran beteiligen kann.